Mitten in der Gemeinde Gutach im Breisgau liegt der ehemalige Gutshof der Familie Gütermann, in dem die Industriellenfamilie, die das Dorf und das umliegende Elztal durch ihre Nähseidenfabrikation sehr prägte, landwirtschaftliche Produkte für den Eigenbedarf anbaute und herstellte. Nach Aufgabe der Landwirtschaft erfuhr das Gebäude verschiedene Nutzungsarten, bevor es an den im Ort ansässigen Architekten Klaus Wehrle verkauft, aufwändig saniert und in Wohnraum umgewandelt wurde. Aufgrund der besonderen Architektur und Bedeutung des Ensembles, das teilweise unter Denkmalschutz steht, wurde auf eine möglichst originalgetreue Erhaltung der Gebäude Wert gelegt. Das Land Baden-Württemberg unterstützte die Umbau- und Sanierungsmaßnahmen mit LER-Mitteln. Der alte Gutshof in Gutach wurde damit ein mittlerweile vielfach ausgezeichnetes Projekt für eine denkmalgerechte und energetisch vorbildliche Sanierung; die Räumlichkeiten des Bürgertreffs haben einen sehr individuellen Flair.

Im Rahmen der Umbauarbeiten stellte sich die Frage nach Nutzungsmöglichkeiten für den ebenfalls denkmalgeschützten ehemaligen Pferdestall. Klaus Wehrle entschied sich, diese Flächen in Form eines Bürgertreffs der Allgemeinheit zugänglich zu machen. So wurde im Jahr 2018 ein Trägerverein gegründet, der Bürgertreff Pferdestall Gutach e. V. Dessen Vorsitzender Sebastian Rötzer begrüßte am Samstag, den 20.2.2021 die CDU-Landtagskandidatin Jutta Zeisset in den Räumlichkeiten des Bürgertreffs.

Sebastian Rötzer informierte Jutta Zeisset über die Vereinsaktivitäten. Mit einem kleinen gastronomischen Angebot sorgt der Verein für Bewegungsmöglichkeiten der Gutacher Bürgerinnen und Bürger. Ein offenes Bücherregal, Tischkicker, Dartscheiben und ein nostalgischer Flipperautomat sowie gelegentliche Musikkonzerte sorgen für Unterhaltung. Die Räumlichkeiten, die durch die Gutacher Bevölkerung sehr gut angenommen werden, stehen für private Feiern und den örtlichen Vereinen zur Verfügung.

Jutta Zeisset interessierte sich neben der Geschichte und Entstehung von Gutshof und Bürgertreff vor allem für die aktuelle Situation. Wie in vielen Bereichen auch wurden die Aktivitäten des Bürgertreffs durch die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Lockdowns brutal abgewürgt. Damit entfallen Entfaltungsmöglichkeiten, aber auch wichtige Einnahmequellen für den Bürgertreff.

Jutta Zeisset war sich mit Sebastian Rötzer einig in der Forderung nach einer Perspektive für eine mögliche Öffnung des Bürgertreffs. Eine Schließung bis auf weiteres ohne Zukunftsperspektive sei für die Ehrenamtlichen, die den Bürgertreff betreiben, als auch für die wirtschaftliche Situation des Vereins untragbar.