Sehr geehrter Herr Landrat Hurth,
verehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamtes Emmendingen, als CDU-Landtagskandidatin im Wahlkreis Emmendingen, und ebenso in unserer Funktion als Kreisräte und Mitglieder der CDU-Kreistagsfraktion wenden wir uns heute gemeinsam, vertrauensvoll an Sie.

In Folge der weitreichenden Corona-Beschränkungen von Bundes- und Landesregierung haben zahlreiche, im Landkreis Emmendingen ansässige Unternehmen, darunter viele Mittelstands- und Familienbetriebe, besondere Belastungen zu tragen. Langandauernde Betriebsschließungen treiben manchen Unternehmer an den Rand des finanziell machbaren.

Derzeit erobern verschiedene Corona-Nachverfolgungs-Apps den Markt.
Mit diesem Schreiben möchten wir dafür werben, dass Unternehmern mit Firmensitz in unserem Landkreis, welche eine derartige App verwenden, ihre Geschäfte wieder für Kundschaft öffnen dürfen. Ein ausgefeiltes Hygienekonzept wäre dabei selbstverständlich eine unabdingbare, verpflichtende Ergänzung zur digitalen Corona-Nachverfolgung.

Wir meinen: Derzeit beginnt Mittelstandsförderung bei der nachhaltigen Pandemie-Bekämpfung. Betriebe müssen umgehend wieder öffnen dürfen, um zu florieren. Aus diesem Grund setzen wir uns für die kreisweite Einführung von Nachverfolgungs-Apps ein. Derartige Programme können auf mobilen Endgeräten wie Mobiltelefonen installiert werden. Darüber können sich Kunden, Betriebe und Gesundheitsämter miteinander vernetzen. Wie wir aus dem Sommer 2020 wissen, wurden in den Unternehmen bereits Hygiene-Konzepte entwickelt und seitdem weiter professionalisiert. Durch die Verwendung solcher Apps wäre es möglich, dass Restaurants, Bars, Bekleidungsgeschäfte, Boutiquen, Blumenläden und viele weitere mittelständische Betriebe wieder zeitnahe für Kundschaft öffnen könnten.

Zudem sind wir uns einig, dass einerseits die Sicherstellung der Gesundheit der Menschen oberste Priorität haben muss. Andererseits ist es ebenso wichtig, dass die Stadtkerne nicht ausbluten – denn ohne Arbeit kein Umsatz, ohne Umsatz keine Wertschöpfung – und damit kein finanzielles Auskommen ganzer Familien – von Wohlstand ganz zu schweigen.

Beispielhaft sei an dieser Stelle die Luca-App erwähnt. Sie gewährt eine schnelle und lückenlose Kontaktrückverfolgung im Austausch mit den Gesundheitsämtern der Landkreise. Bei Risikobewertung durch ein Gesundheitsamt erfolgt eine direkte Benachrichtigung derjenigen, die sich zuvor zeitgleich am selben Standort aufgehalten haben. Damit wird eine schnellere Nachverfolgung von Kontakten digital möglich. Wenn möglichst viele Verbraucher und Betriebe die App anwenden, kann mittels des Programms bestenfalls auch die Unterbrechung von Infektionsketten funktionieren. Im benachbarten Ortenaukreis und im Großraum Freiburg wird besagte App derzeit getestet.

Sehr geehrter Herr Landrat Hurth, verehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gesundheitsämter im Landkreis Emmendingen,

Ich als Unternehmerin kenne die Öffnungsproblematik unserer Mittelständler und deren dringenden Öffnungsbedarf aus meinem eigenen Betrieb. Die Verwendung professioneller Apps könnte auf dem Weg zu Betriebsöffnungen ein zentrales Instrument werden, um zu einer gewissen Normalität und gesellschaftlichem Leben zurück zu kehren.

Für den fachlichen Austausch stehen wir gerne allzeit zur Verfügung.
Wie Sie wissen, schätzen wir den Dialog mit Ihnen sehr.

Ihrer Antwort blicken wir gemeinsam mit Betriebsleitern und Beschäftigten aus dem Landkreis gespannt entgegen.

Mit freundlichen Grüßen

Jutta Zeisset
CDU-Landtagskandidatin und CDU-Kreisrätin im Kreistag Emmendingen

Joachim Saar
CDU Fraktionsvorsitzender