Haben mit dem Durchschneiden des Flatterbandes den neuen Radweg offiziell eingeweiht (von links): Kreisrätin Heike Dorow, Münchweiers Ortsvorsteherin Charlotte Götz, Ettenheims Bürgermeister Bruno Metz, Michael Loritz vom Landratsamt Ortenaukreis, Landtagsabgeordnete Sandra Boser (Grüne), Bundestagsabgeordneter Thomas Seitz (AfD) sowie Kreisrätin Jutta Zeisset aus dem Landkreis Emmendingen.
Münchweier. Nach elf Wochen Bauzeit ist nun auch die letzte Radfahrweg-Lücke zwischen den Ortsteilen Münchweier, Wallburg und der Ettenheimer Kernstadt sowie dem Herbolzheimer Ortsteil Broggingen im Landkreis Emmendingen geschlossen. Die Fertigstellung des letzten noch ausstehenden Abschnitts zwischen Münchweier und Broggingen wurde bei schönstem Sommerwetter gefeiert.
Michael Loritz, Offenburger Landratsamt-Dezernent für Infrastruktur, Baurecht und Migration hatte die Zahlen parat: Das 600 Meter lange und 2,5 Meter breite bislang fehlende Radwegstück an der L 5342 vom südlichen Ortsausgang bis zur Kapelle sei nun geschlossen. Dort wechselt der Feld-Radweg von Broggingen her (und zurück) mit einer aufwendigen Überquerungshilfe die Seiten, bald sogar beleuchtet. Sie war notwendig gewesen, weil ein Grundstücksbesitzer seinen Grund für den Radweg nicht zur Verfügung stellen wollte.
Verbindungsstück kostet 420 000 Euro
Die Gesamtkosten für den Radweg zwischen den beiden Ortschaften belaufen sich auf 420 000 Euro inklusive Planung, Grunderwerb und Bau. Das Land bezuschusst die Maßnahme mit 161 000 Euro. Die Stadt Ettenheim beteiligt sich mit 150 000 Euro.
Loritz lobte die bisherigen Bemühungen des Ortenaukreises, mit seinem Radwegeprogramm jährlich mindestens sechs Radweg-Kilometer neu zu schaffen. Mit 80 Kilometern neu gebauten Kilometern in den vergangenen zwölf Jahren habe man dieses Soll sogar übererfüllt. Ettenheims Bürgermeister Bruno Metz verwies darauf, dass er der Rathauschef einer Schulstadt sei, die auch Bleichheimer Kindern und Jugendlichen besuchten – oftmals per Rad. Deshalb sei er dankbar, dass die Bauarbeiten von Anfang April bis jetzt zügig erledigt werden konnten. Überdies habe das Fahrradfahren, so Metz, nicht nur wegen Corona-Pandemie einen neuen Boom erlebt. Darauf müsse man reagieren. Münchweiers Ortsvorsteherin Charlotte Götz freute sich mitsamt Ortschaftsräten, Bürgern und Landtagsabgeordneten ebenfalls über den letzten Lückenschluss vor dem Südeingang ihres Dorfes.
Neue Projekte sind schon geplant
In der weiteren Ortsdurchfahrt Münchweiers bis zum Verkehrskreisel fehle zwar noch ein Radweg, aber dort zu fahren sei vergleichsweise ungefährlich – sofern sich Autofahrer dort an Geschwindigkeiten halten. Trotzdem werde der Ortschaftsrat dran bleiben, für diesen Abschnitt spätere Lösung für die Lösung zu finden, versprach Götz.
Dieses Vorhaben gefiel auch ihrem Brogginger Ortsvorsteher-Kollegen Ralph Obergföll, der sich schon 2015 vehement dafür eingesetzt hatte, einen einst maroden Feldweg zwischen den beiden Dörfern nicht nur zu flicken, sondern auch fahrradgerecht auszubauen.
Metz hat derweil schon ein neues Rad-Projekt vor Augen: Als der baden-württembergische Verkehrsminister den Gemeinden eine neue finanzielle „Gelbe Rübe“ als Anreiz für weitere Radwege hingehalten hätte, habe er sofort „reingebissen“: So könnte als Nächstes der Weg Richtung Ettenheimmünster bis zum Streitberg für Radfahrer erschlossen werden. Immerhin: Das Regierungspräsidium hat Metz auch schon angekündigt, in dieser Sache auf ihn zuzukommen. Und auch beim geplanten „Radschnellweg“, bislang im Süden bei Emmendingen und im Norden bei Lahr endend, dürfen gerne noch Lücken geschlossen werden.
Text und Quelle: https://www.lahrer-zeitung.de/inhalt.ettenheim-die-letzte-luecke-ist-geschlossen.6aac3ce0-cf2f-4b4c-ac3d-fdbc81a946a0.html