
„Wir müssen auch an die sozialen Folgen dieser Pandemie denken!“
„Die Corona-Pandemie wirkt sich sehr stark auf die Wirtschaft aus – dennoch dürfen wir auch die sozialen Faktoren nicht ausblenden“, so Wirtschafts-Staatssekretär Thomas Bareiß kürzlich in einem OnlineTalk. Bareiß weiter: „Einerseits hat der Online-Handel um 30 % Umsatz zugelegt – zeitgleich müssen jedoch kleine und mittelständische Familienunternehmen wie beispielsweise Damen-, Herren- und Kinderausstatter ein Drittel und mehr an Verlusten stemmen.
Da stelle sich ihm die Frage: „Wie können wir diese Betriebe durch die Pandemie lotsen? Schließlich steht hinter jedem erfolgreichen Unternehmen eine fleißige Belegschaft.“ Dem aufmerksamen Zuschauer fiel an diesem Nachmittag auf, dass Bareiß die zahlreichen Schicksale wohl bekannt sind. Zum OnlineTalk mit dem Bundestagsabgeordneten aus Sigmaringen, der zugleich das Amt des Staatssekretärs im Bundeswirtschaftsministerium bekleidet, hatte die Emmendinger CDU-Landtagskandidatin Jutta Zeisset eingeladen. Zeisset selbst steht bezüglich der Unterstützung sogenannter „Mischbetriebe“ im engen Austausch mit Thomas Bareiß und Landes-Tourismusminister Guido Wolf.
Schließlich war es Jutta Zeisset, die beiden Ministerien ein sog. „atmendes Modell“ für die Unterstützung mittelständischer Mischbetriebe vorgeschlagen hat. „Im Landkreis Emmendingen existieren zahlreiche dieser Mischbetriebe, die bei den Überbrückungshilfen grundsätzlich durch das Förderraster fallen würden“, so Zeisset sachkundig. Und weiter: „Denken Sie an die landwirtschaftlichen Betriebe, oder Gastronomien, die nebenher noch Schnaps brennen, Pensionen vermieten und beispielsweise als viertes Standbein eine Bienenzucht betreiben oder Wein ausbauen. Es darf nicht sein, dass diese Familienbetriebe durch das Förderraster durchfallen“, so die Weisweiler Unternehmerin.
Im weiteren Verlauf der Diskussion verwies Zeisset auch auf die unglaublichen Herausforderungen, die beispielsweise Gartenbaubetriebe zu stemmen haben. „Die Saisonware“ gebe es im Gartenbau und bei Gärtnereien nicht mehr. Vielmehr habe man pro Jahr 12-malig Saison. „Dass einerseits dann der örtliche Discounter pünktlich zum Valentinstag Blumen im Sortiment hat, aber andererseits Gärtnereien nicht öffnen dürfen und nicht verwertbare Ware teuer entsorgen müssen – dafür hat weder in der Branche, noch bei der interessierten Kundschaft jemand Verständnis“, so Zeisset.
Thomas Bareiß zeigte sich als überaus informierter Diskussionspartner. Zunächst verwies er auf die Gastronomie, Friseurbetriebe, Einzelhändler sowie Fitness-Studios, die unter der Corona-Pandemie besonders zu leiden haben. Ein ähnliches Problem wie bei den von Zeisset geschilderten Gärtnereien sehe er in der Bekleidungsbranche. Auch Kleidung werde zusehends durch Discounter angeboten, wobei Bekleidungsunternehmen zeitgleich ihre Pforten verschlossen halten müssten. „Das ist den Menschen kaum zu vermitteln – da haben Sie absolut recht“, so Bareiß.
„Immerhin“, so der Staatssekretär weiter, „sind wir in Baden-Württemberg mit Click & Collect auf einem guten Weg“. Ergänzend dazu habe der Bund bereits weitere 80 Milliarden Euro an Überbrückungshilfen, sowie weitere 24 Milliarden Euro für Kurzarbeitergeld bereitgestellt. „Mit diesen Hilfspaketen haben wir schnell Soforthilfen ins Leben gerufen“, so Bareiß.
Aus der interessierten Zuhörerschaft wurden weitere Themen angeschnitten. Hierzu zählten Tourismus und Gastronomie. „Bei derart ausgefeilten Hygienekonzepten steckt sich im Restaurant selbst kaum jemand an“, so eine der teilnehmenden Landfrauen. Ferner wurde thematisiert, wie schnell Betreiber von Pensionen ihre Zimmer wieder öffnen dürfen. Auch potenzielle Nachbesserungen bei der Verdienstgröße von Mini-Jobbern, oder Zukunftstechnologien rund um Wasserstoff-, Brennstoffzellen-Antriebe oder synthetische Antriebsstoffe, fanden noch Platz in der Diskussion.
Jutta Zeisset betonte abschließend, wie wichtig es ihr ist, mit den Menschen vor Ort ins Gespräch zu kommen. Unter www.juttazeisset2021.de kann man jederzeit gerne mit ihr in Kontakt treten. TEXT: Roman Baumgartner, M.A